Gabriella Gilardi bringt nach Motiven von Erich Kästners märchenhafter Parabel „Konferenz der Tiere“ in der Vorweihnachtszeit ein wunderbares Tanzstück auf die Bühne. Dabei greift sie auf ihr viel gelobtes Inszenierungsteam zurück.... Allen Solisten werden wunderschöne Aufgaben übertragen. Sie übernehmen es, sehr profiliert die Tierfreunde des Jungen zu gestalten. Da gibt es derbes Trampeln ebenso wie Spitzentanz, ein kleines Pax de deux. Frosty, der Eisbär, leidet unter der Klimaerwärmung und so reißt sich Michele Carnimeo das Fell fast komplett vom Leib, Caterina Cerolini gefällt schwebend als Flamingo, Aurora Falsetti patscht liebenswert als Pinguin durch die Szenerie. Leon, der von Daniel Moret Chanzà getanzte Löwe, scheint bestens zu brüllen, während Marianna Pavento als Ru-ru, dem Känguru, mehr oder minder große und elegante Sprünge vollführt. Wanzhen Wang vermag es, wandelbar sowohl den Bär Kolala mit Grünpflanze im Gepäck zu tanzen als auch die etwas behäbige Schildkröte. Begeisterung bei den Zuschauern löste Gironimo, die Giraffe aus, die sich erstmal entknoten muss, als er sich aus seiner „Verpackung“ schält. Eine sehr dankbare Aufgabe für Lukas Ziegele, der schon in „Der kleine Prinz“ hochkonzentriert und bühnenpräsent gefiel. Auf seine staksigen Beine und den langen Hals verwendete die Ausstatterin wohl besonders viel Liebe. ...Das Tanzstück liefert keineswegs eine Schau der Natur- und Weltenretter, manch Zeigefinger ist vielleicht etwas dick. Doch Gabriella Gilardi bringt mit der Kraft des Tanzes ein intensives Plädoyer auf die Bühnenbretter, das durchaus auch Grundschulkinder verstehen können. Und das über die Vorweihnachtsmärchen-Zeit hinaus wirkt.weniger lesen